CEN Newsletter März 2022
Liebe Leserinnen und Leser,
der Ukrainekrieg und das dadurch verursachte Leid erschüttern Europa. Auch die sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Folgen sind einschneidend und es besteht berechtigte Sorge, dass auch der Klimaschutz gefährdet sein könnte.
Doch die Erderwärmung einzudämmen, ist nach wie vor dringlich. Eine ambitionierte Klimaschutzpolitik kann jetzt zudem helfen, Europa unabhängiger von autoritären Regimen und ihren fossilen Energieträgern zu machen.
Der Emissionshandel hat sich in der europäischen Klimapolitik als wirksames Mittel gegen die Erderwärmung erwiesen. Denn er setzt Anreize, Energie zu sparen und in klimafreundliche Alternativen zu investieren. Doch was wird daraus, wenn Sprit-, Gas- und Strompreise explodieren? Ist der Green Deal gefährdet, wenn immer lauter nach Tankrabatten und künstlichen Preisdeckeln gerufen wird?
Der Umweltökonom Moritz Drupp hat weltweit Expertinnen und Experten befragt. Diese empfehlen mit großer Übereinstimmung sogar noch deutlich höhere CO2-Preise, um den Klimawandel aufzuhalten. Hier geht es direkt zum Interview.
Wir wünschen trotz der unruhigen Zeiten viel Freude beim Lesen des Newsletters!
Neues aus der CEN Forschung
Gesund essen schützt die Biodiversität
Eine pflanzenbasierte Ernährung kann den Verlust der Artenvielfalt aufhalten – denn es würden weniger Anbauflächen benötigt. Livia Rasche zeigt, dass so 16 von 35 „Hotspots der Biodiversität“ bis 2050 komplett erhalten werden könnten.
HALO-(AC)3 untersucht Erwärmung in der Arktis
Dramatische Erwärmung, starker Regen und massive Wolken in der Arktis. Wissenschaftler:innen untersuchen aktuell die nördliche Atmosphäre mit drei Forschungsflugzeugen und anderen Messinstrumenten. Auch das CEN ist beteiligt.
Klimawandel, Krieg, Pandemie: Komplexe Risiken sind künftig die Regel
Neben dem Klimawandel sind wir in unserer globalisierten Welt mit zahlreichen Konflikten konfrontiert. Jana Sillmann erforscht, wie Risiken ineinandergreifen, sich gegenseitig bedingen oder verstärken.
„Wir stehen vor einer der größten Herausforderungen der Menschheitsgeschichte“
Es gibt kaum ein Meer, auf dem Niko Lahajnar noch nicht unterwegs war. 2021 leitete er eine SONNE-Expedition und hat riesige Datenmengen mit nach Hause gebracht. Die Daten zeigen, wie sich die Ozeane durch den Klimawandel ändern.
Neuer Hochleistungsrechner am DKRZ nimmt Betrieb auf
Levante heißt das neue Rechnersystem für die Erdsystemforschung. Es kann Simulationen mit besonders hoch aufgelösten Klima- und Erdsystemmodellen durchführen. Ein Meilenstein für die Klimaforschung in CEN und CLICCS.
Künstliche Intelligenz entschlüsselt Ursachen für Massenaussterben im Perm
Vor 252 Millionen Jahren starb das Leben in den Ozeanen fast gänzlich aus. Der Grund: Vulkanausbrüche ließen die Temperaturen um 10 Grad steigen. Welche Organismen damals besonders gefährdet waren, erforscht William Foster.
„In 25 Jahren haben wir noch nie so viel Niederschlag gemessen“
Seit 1998 messen Meteorolog:innen das Wetter in Hamburg-Billwerder. Im Februar verzeichneten sie einen neuen Niederschlagsrekord. Warum es so viel regnete und was die Stürme dazu beigetragen haben, erläutert Ingo Lange in einem Interview.
Montevideo: Start der Expedition SONETT
Seit dem 23. Februar überquert die METEOR von Uruguay aus den Atlantik Richtung Südafrika. An Bord sind auch Wissenschaftler:innen des Sonderforschungsbereichs TRR181 "Energy transfers in Atmosphere and Ocean“. Ihr Ziel: Energieflüsse im Ozean untersuchen.
Auf dem Weg zur Klimaneutralität
Um Europa klimaneutral zu gestalten, braucht es eine Klimaschutz Gesamtarchitektur. Die Wissenschaftsplattform Klimaschutz hat der Bundesregierung dafür ein Gutachten überreicht. Anita Engels und Timo Busch haben dieses mitverfasst.
Erinnerungsanker helfen, Katastrophen vorzubeugen
Selbst Katastrophen wie die norddeutsche Sturmflut von 1962 speichert unser Bewusstsein nur für eine begrenzte Zeit. Es sei denn, wir halten sie aktiv lebendig. Wie ein waches Risikobewusstsein Katastrophen vorbeugen kann, erklärt Beate Ratter im Interview.
Wie der Klimawandel arktische Küsten zerstört
Die Erwärmung der Böden, ihr Aufreißen und Absacken gefährdet die Küsten der Arktis. Zudem verstärken die Prozesse den Klimawandel durch austretenden Kohlenstoff. David Nielsen erforscht, wie sich die arktischen Küstengebiete zukünftig verändern.
Meere und Küsten schützen und nachhaltig nutzen
„CoastalFutures – Zukunftsszenarien zur Förderung einer nachhaltigen Nutzung mariner Räume“ ist eine der aktuellen Forschungsmissionen der Deutschen Allianz Meeresforschung. CEN Forscherin Corinna Schrum leitet das Projekt.
Gastbeiträge im Hamburger Abendblatt
Klimaschutz unter Wasser: Wieviel Kohlenstoff Pflanzen und Tiere der Ostsee speichern
Maike Scheffold erforscht organische Kohlenstoffspeicher im Meer – vor allem, wie viel Kohlenstoff große Meerestiere enthalten. Diese spielen eine bedeutende Rolle im Gesamtsystem der Meere und des Klimas. Jetzt liegen ihre Ergebnisse für die Ostsee vor.
Wie plausibel Netto-Null Emissionen bis 2050 sind
Ist eine Klimazukunft mit Netto-Null-Emissionen bis 2050 unter momentanen gesellschaftlichen Bedingungen tatsächlich plausibel? Detlef Stammer macht wenig Hoffnung und fasst die Ergebnisse des ersten Hamburg Climate Futures Outlook zusammen.
Aus dem CEN/Veranstaltungen
Bundesforschungsministerin besucht die Exzellenzuniversität Hamburg
Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, hat die Universität Hamburg besucht. Dabei traf sie auch Forschende des Klima-Exzellenzclusters CLICCS und informierte sich über den Wissens-Transfer der Exzellenzuniversität.
Meteorologie studieren – Wetter und Klima verstehen!
Die Universität Hamburg bietet exzellente Bedingungen, um Meteorologie zu studieren. Warum Hamburg einer der besten Orte ist, um Wetter und Klima zu erforschen, erzählen Studierende und Forschende im Video.