CEN Newsletter August 2021
Liebe Leser:innen,
„Wir haben bisher immer gesagt, wir können den eisfreien Zustand der Arktis noch verhindern. Jetzt haben wir zum ersten Mal den Fall, dass es dafür voraussichtlich zu spät ist“, sagt Dirk Notz – einer der Leitautoren des gerade erschienenen IPCC-Berichtes. „Dennoch können wir nach wie vor steuern, in welchem Klima-Szenario wir landen“, so der CEN Arktisexperte weiter. Mehr
Das stimmt – doch wie plausibel ist eine klimaneutrale Gesellschaft? Die Forscher:innen des Hamburger Exzellenzclusters CLICCS sind sich einig: Eine vollständige Dekarbonisierung bis 2050 ist zwar möglich, aber derzeit nicht plausibel – der gesellschaftliche Wandel müsste erheblich ehrgeiziger ausfallen. Mehr Informationen finden Sie im zentralen Bericht des Clusters, dem Hamburg Climate Futures Outlook.
Mehr News zum Cluster gibt es im regelmäßig erscheinenden CLICCS Quarterly. Diesen können Sie auch abonnieren.
Sie lesen in diesem Newsletter außerdem, wie das Wassers von Kolumbiens längstem Fluss gerecht verteilt werden könnte und weshalb ein New Yorker Rapper erklärt, wie Wolken das Klima beeinflussen.
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Neues aus der Klimaforschung
Wie Gesteinsmehl Kohlendioxid aus der Luft binden kann
Um klimaneutral zu werden, muss CO2 aus der Luft entfernt werden. CEN Wissenschaftler:innen erforschen, wie gut sich Gesteinsmehl dafür eignet. Auf Felder gestreut, entzieht es der Luft CO2, das dann langfristig im Boden gespeichert wird.
Hinweise auf Kipppunkte und Frühwarnsignale im Erdsystem
Welche Frühwarnsignale sagen abrupte Veränderungen und Kipppunkte im Erdsystem voraus? "Um zu wissen, welche Überraschungen vor uns liegen, müssen wir zuerst in die Vergangenheit blicken", sagt Hauptautor Victor Brovkin.
Persönliches Risiko Klima
Zum 14. Mal wurde die Bevölkerung in Hamburg telefonisch nach ihrer Wahrnehmung des Klimawandels befragt. Ob die Menschen den Klimawandel inzwischen als ein echtes Risiko für ihr eigenes Leben wahrnehmen, lesen Sie hier.
Die Zukunft des Kabeljaus verstehen
Forscher:innen können erstmals mit einem Modell vorhersagen, wie sich die Kabeljaubestände in der Nordsee mit steigenden Wassertemperaturen ändern. Bisher wurde das nur anhand der erlaubten Fangmengen berechnet.
Den Schwingungen auf der Spur
In der zukünftigen Science City Bahrenfeld soll ein seismisches Messnetzwerk entstehen. Gerade laufen die ersten Tests. Die neuen Methoden versprechen viel: Sogar Ursachen feinster Schwingungen, wie Rohrbrüche oder brennende Kabel, können erkannt werden.
Klimaschutz schützt auch vor Armut und Vertreibung
Die Klimakrise bedroht zunehmend die Lebensgrundlagen vieler Menschen. Für viele bleibt nur die Flucht. Die Industrieländer können helfen, indem sie Ernst machen mit dem Klimaschutz und Lösungen entwickeln.
Gewittern auf der Spur
Mithilfe einer großangelegten Messkampagne sollen lokale Gewitter zukünftig besser vorhergesagt werden. Denn das herkömmliche Netzwerk von Wettermessgeräten reicht dafür oft nicht aus.
Die Klimakrise verschlechtert die Lebensbedingungen
Bereits heute vertreiben Umweltzerstörung und Klimawandel viele Menschen aus ihrer Heimat. Jürgen Scheffran ist Mitglied der Fachkommission Fluchtursachen. Diese legte nun konkrete Handlungsempfehlungen für Deutschland vor.
Gastbeiträge im Hamburger Abendblatt
Kolumbiens längster Fluss braucht Management
Wie können die Anrainer des Rio Magdalena Energiegewinnung und Bewässerung unter einen Hut bekommen? Mit einem Modell hat Martha Bolivar Szenarien für die Zukunft errechnet. Bereits in 20 Jahren könnte das Wasser knapp werden.
Klimawandel als Strafe?
Der Klimawandel ist menschengemacht. Davon sind viele überzeugt. Doch oft basiert dies nicht auf wissenschaftlichen Fakten. Inga Janina Sievert weiß: Vielerorts wird moralisiert und beschuldigt oder der Klimawandel als individuelle Strafe Gottes gesehen.
Hirten mit Handy sind schneller mobil, wenn Ressourcen knapp werden
Hirt:innen in trockenen Regionen legen für Wasser und Weideland weite Strecken zurück. Wie beeinflusst die Kommunikation mit dem Handy diese Mobilität? Miguel Lopez kann im Modell erstmals komplexes menschliches Verhalten abbilden.
Aus dem CEN
New Yorker Rapper vertont Klimaforschung
Klimasensitivität, Rückkopplung und Strahlungseffekte verständlich in coole Lyrics gegossen: Der Rapper Baba Brinkman hat zusammen mit Stefan Bühler einen Song entwickelt, in dem er erklärt, wie Wolken unser Klima beeinflussen.
Warum ist der Ozean vorhersehbarer als die Atmosphäre?
Stellen Sie sich vor, das Meer und die Atmosphäre wären zwei Personen. Iuliia Polkova erklärt, wie sie sich bewegen und miteinander interagieren würden – und was es bedeutet, wenn Forscher:innen über das Gedächtnis des Ozeans sprechen.
Auftakt der Ozeandekade in Deutschland
Seit Juni 2021 ist die Ozeandekade der Vereinten Nationen angelaufen. Auch Deutschland will in den kommenden zehn Jahren viel erreichen und hat sich ehrgeizige Ziele gesteckt für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Ozeane.
Den Herausforderungen der Klimakrise begegnen
Führende Klimawissenschaftler:innen aus aller Welt haben beim vierten Global University Leaders Council Hamburg über Lösungswege aus der Klimakrise diskutiert. Nobelpreisträgerin Esther Duflo hielt den einführenden Vortrag.