CEN Newsletter August 2020
Liebe Leserinnen und Leser,
an der Universität Hamburg hat die Corona-Pandemie den Betrieb weiterhin im Griff. Die knapp 57.000 Studierenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lassen sich jedoch nicht einschüchtern. Es wird weiterhin gelehrt und geforscht, promoviert und konferiert – zwar weitestgehend digital, aber mit tollen Ergebnissen. Die neuesten stellen wir Ihnen in diesem Newsletter vor.
Lesen Sie, welche Ziele das neuaufgelegte Hamburger Klimaschutzgesetz verwirklichen will und ob Norddeutschland sich eignet, um Kohlendioxid unterirdisch zu speichern. Erfahren Sie außerdem, warum der auftauende Permafrostboden mehr Kohlenstoff freisetzen könnte, als bisher angenommen.
Und wenn Sie neugierig auf noch mehr Klimaforschung sind: Auf unseren neuen Dossierseiten finden Sie aktuelle Forschungsergebnisse – einfach erklärt und thematisch sortiert. Hier gelangen Sie zu den Dossierseiten.
Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen!
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Neues aus der CEN und CLICCS Forschung
Energiewende made in Afrika
Die neuberufene Juniorprofessorin Franziska Müller hat die Energiepolitik in 34 afrikanischen Staaten analysiert. Wie diese eine klimafreundlichere und gerechtere Ökonomie gestalten, können Sie in Müllers neuer Studie lesen.
Treibhausgase in der Tiefe speichern
Wo lässt sich CO2 sicher unterirdisch speichern? Geophysiker Christian Hübscher und sein Team prüfen mögliche Speicherstätten in Norddeutschland und im Boden unter der Nordsee. Sie finden immer wieder potenzielle Störungen und Lecks.
Permafrost: Pflanzenwurzeln erhöhen Ausstoß von Treibhausgasen
Neueste Modellrechnungen zeigen: Aufgetauter Permafrostboden setzt mehr Kohlenstoff frei als bisher angenommen. Einige ausschlaggebende Faktoren waren bisher nicht in die Berechnungen eingeflossen. Welche das sind, lesen Sie hier.
Wie klimafreundlich ist das Corona-Konjunkturpaket?
Ob die Maßnahmen des Konjunkturpaketes auch die Klimaschutzziele unterstützen, hat die Wissenschaftsplattform Klimaschutz analysiert. Anita Engels und Timo Busch sind Mitglieder des Gremiums, das nun einen Kriterienkatalog entworfen hat, um Klimaschutzpolitik zu bewerten.
Neue Studie: UN-Klimaziele sind ökonomisch sinnvoll
Bleibt die Erderwärmung unter zwei Grad, ist die Balance zwischen den Kosten für Klimaschutz und den Kosten für Klimaschäden optimal. Moritz Drupp hat für die Studie untersucht, wie wir den heutigen Wohlstand gegen den Wohlstand künftiger Generationen aufrechnen können.
Die Klimadebatte mit Big Data analysieren
Achim Oberg beobachtet weltweit Organisationen, die mit dem Klimawandel zu tun haben. Auf deren Internetseiten analysiert der Wirtschaftsinformatiker, in welchem Kontext über den Klimawandel berichtet wird. So entsteht ein Bild, in welche Richtung sich die Debatte entwickelt.
Gewitter können sich vermehren
Felix Ament und sein Team haben 100 neue Messstationen in ganz Hamburg aufgebaut. Einmal pro Sekunde messen die Geräte Lufttemperatur und Luftdruck. Die Daten verraten, wo neue Gewitter entstehen könnten.
Wie klimawirksam ist die deutsche Energiewende?
Wie wirkt sich der europäische Emissionshandel auf die Politik der einzelnen Länder aus? In dem neuen Forschungsprojekt „Ariadne“ untersucht Grischa Perino, wie die Regulierung von Emissionen klimawirksam gestaltet werden kann.
Neuer Hochleistungsrechner für die Erdsystemforschung
Ab 2021 können Klimamodelle noch schneller gerechnet werden. Mit einem neuen Supercomputer verfünffacht das Deutsche Klimarechenzentrum seine Leistung. Klimaszenarien werden damit detaillierter erstellt und Unsicherheiten weiter begrenzt.
Das Wasser kommt aus allen Richtungen
Der Klimawandel bringt Ostfriesland mehr Wasser, die Meeresspiegel steigen und Sturmfluten können höher auflaufen. Das hat Konsequenzen für den Küstenschutz, die Landwirtschaft und die Heimatorte vieler Menschen. Beate Ratter entwirft mit ihrem Team maßgeschneiderte Lösungsstrategien.
Klimapolitik ist auch Friedenspolitik
Klimaschutz kann die Welt sicherer machen. Zu dem Schluss kommen Jürgen Scheffran und Ursula Schröder, die an dem Friedensgutachten 2020 mitgewirkt haben. Erstmals ist das Thema Klimawandel der Schwerpunkt des Gutachtens.
Gastbeiträge im Hamburger Abendblatt
Klimaschutz – im Namen des Gesetzes
Martin Wickel hat die Vorschriften des neuen Hamburger Klimaschutzgesetzes untersucht. So soll beispielweise die gesamte Verwaltung der Hansestadt den eigenen Betrieb bis 2030 klimaneutral gestalten. Wie das gehen kann, lesen Sie hier.
Wissenschaft und Politik im Krisen-Modus
Die Politik agiert in der Corona-Pandemie ad hoc und gemäß den Vorgaben von Virologinnen und Virologen. Warum nicht auch beim Klimawandel? Die Wissenschaft warnt zwar gleichermaßen eindringlich vor dessen Gefahren – jedoch ohne vergleichbare Resonanz im politischen Handeln.