CEN Newsletter Februar 2020
CEN Newsletter Februar 2020
Liebe Leserinnen und Leser,
gerade ist die knapp sechswöchige Feldstudie EUREC4A auf Barbados zu Ende gegangen. Lesen Sie, wie mit Flugzeug, Schiff und Satellit Wolkendaten gesammelt wurden und warum das wichtig für die Genauigkeit von Klimamodellen ist.
Auch in dieser Ausgabe: CLICCS Forscher Chao Li zeigt, warum es für den Klimaschutz sinnvoller und kostengünstiger sein kann, nicht den Temperatur- sondern den Meeresspiegelanstieg als entscheidende Folge des Klimawandels zu verstehen. Christian Möllmann beobachtet mithilfe von autonomen Tauchrobotern, wie sich der Temperaturanstieg des Meerwassers auf das Verhalten bedrohter Fischarten auswirkt. Außerdem zeigt Waldexperte Michael Köhl, was bei der Aufforstung in Australien besonders berücksichtigt werden muss, um die Gefahr für Waldbrände zukünftig einzudämmen.
Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen!
Folgen Sie uns auch auf Twitter.
*************************************************
Neues aus dem CEN
Young Climate Scientists Award
Das CEN zeichnet dieses Jahr erstmalig besonders gelungene Bachelor- und Master-Arbeiten mit dem Young Climate Scientists Award aus. Qualifiziert sind Abschlussarbeiten, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit Klimathemen beschäftigen. Bewerbungen sind bis zum 29. März 2020 möglich.
Aus der Forschung
Tauchroboter auf den Spuren des Klimawandels
Klimatische Veränderungen zwingen Fischschwärme dazu ihr Verhaltensmuster zu verändern. CEN Meeresbiologe Christian Möllmann erforscht gemeinsam mit einem Team aus Hamburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, was das beispielsweise für die Futtersuche oder die Fortpflanzung der Fischarten bedeutet.
Die Dirigentin der Wolkenforschung
Vier Wochen lang erforschte ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Wolken bei Barbados. Die CEN Meteorologin Heike Konow hat die beteiligten Forschungsschiffe und –flugzeuge koordiniert. Warum die Daten aus der Äquatorzone besonders wichtig für die Erforschung des Klimasystems sind, lesen Sie in diesem Interview.
Klimavorhersage: Weniger kann mehr sein
Wie wird das Klima in zwei Jahren sein – oder in zehn? Solche Vorhersagen haben bisher keine hohe Trefferquote, sind aber für Politik und Wirtschaft äußerst relevant. Um die Treffsicherheit zu verbessern, haben Sebastian Brune und Johanna Baehr jetzt einen neuen Ansatz entwickelt.
1,8 Millionen Euro für drei Verbundprojekte der Universität Hamburg
Drei neue Projekte am CEN erforschen die Nutzung und den Schutz von Küstenökosystemen, die Nahrungsketten im Atlantik und die Eignung der Ozeane zur Speicherung von CO2. Die Projekte wurden im Rahmen des EU-Förderprogramms „Horizon 2020“ bewilligt.
Flugzeug, Schiff und Satellit: Wolkenforschung startet Großkampagne
Wolken gelten als Rätsel im Klimasystem. Die spektakuläre Forschungsmission EUREC4A rückte ihnen jetzt zu Leibe. Felix Ament war dabei und analysiert nun anhand der aufgezeichneten Winddaten, wie sich Wolken organisieren – denn das ist wichtig für die Genauigkeit von Klimaszenarien.
Klimafaktor Wolken – die Feldkampagne „EUREC4A“ will eines der großen Rätsel der Klimawissenschaften entschlüsseln
Gerade ist die knapp sechswöchige Feldstudie EUREC4A auf Barbados zu Ende gegangen. Ein internationales Forschungsteam analysiert nun anhand der aufgezeichneten Beobachtungsdaten den Lebenszyklus verschiedener Wolken und die Genauigkeit von Klimamodellen.
Meeresspiegel-Anstieg definiert Klimaziele
Eine CLICCS Studie zeigt: Wenn wir nicht den Temperatur- sondern den Meeresspiegelanstieg als entscheidende Folge des Klimawandels verstehen, kann das sinnvoller und kostengünstiger sein. Der Klimaschutz orientiert sich dann an einer Obergrenze des Meeresspiegels statt an dem Zwei-Grad-Ziel.
Warum Australiens Waldbrände häufiger und verheerender werden
„Down under“ ist in den vergangenen Monaten eine Fläche verbrannt, die größer ist als Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg zusammen. Wer sie schnell aufforsten will, muss wieder besonders feuergefährdete Wälder pflanzen. Ein Dilemma, wie Michael Köhl erklärt.
Die Dissonanzen des Klimagipfels
Die 25. UN-Klimakonferenz in der spanischen Hauptstadt Madrid bewegte sich zwischen Notstandsrhetorik, politischem Stillstand und der Suche nach Lösungen, berichten Stefan Aykut und seine Kolleginnen und Kollegen im Rückblick. Das Team verfolgte die Verhandlungen für ihre Forschung vor Ort.
Frage 92: Ist Heimat noch zeitgemäß?
Es ist noch nicht lange her, da galt Heimat als Begriff aus der Mottenkiste, irgendwo zwischen Heimatfilm und Heimatkunde. Die CEN Geografin Beate Ratter befasste sich zusammen mit Theologin Annegret Reitz-Dinse wissenschaftlich mit dem Thema. Ein Gespräch über Sehnsucht, Missverständnisse und regionale Küche.
Gastbeiträge im Hamburger Abendblatt
Wie stark heizt der Atlantik unser Wetter an?
Der Atlantik bringt die Wärme aus den Tropen bis vor unsere Küsten und bestimmt so maßgeblich unser Wetter. Für Wettervorhersagen werden diese Prozesse bisher nur unzureichend berücksichtigt. Johanna Baehr will das ändern und so vor allem langfristige Vorhersagen verbessern.
Wasserdampf in oberer Atmosphäre lässt Temperaturen steigen
Wie ändern sich die Temperaturen, wenn die Menschen weiter Treibhausgase emittieren? Das ist eine der Schlüsselfrage in der Klimaforschung. Lukas Kluft untersucht, wie der Wasserdampf in der oberen Atmosphäre den Treibhauseffekt und somit auch den Temperaturanstieg beeinflusst.
Veranstaltungen
Weltklimaforschungs-Programm zu Gast am CLICCS
Ende Februar fand unter der Leitung von CEN Vorstand Detlef Stammer ein Strategieworkshop des World Climate Research Programme (WCRP) am Exzellenzcluster CLICCS statt. Dabei wurden die neuen Forschungsziele des WCRP konkretisiert und in klare Fragestellungen und Arbeitspakete übersetzt.
Schülerinnen und Schüler wollen’s wissen
Eine Woche lang tauschten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Hörsaal gegen Klassenzimmer und stellen sich den Fragen von Schülerinnen und Schülern an Hamburger Schulen. Auch vom CEN waren Klimaexpertinnen und -experten dabei!
Klimadialog beim Bundespräsidenten
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier traf sich mit Vertreterinnen und Vertretern aus Umweltbewegungen, Wissenschaft und Politik im Schloss Bellevue. Auch Anita Engels vom CEN war dabei und diskutierte mit bei der Frage, wie der Dialog zwischen Umweltbewegungen, Wissenschaft und Politik vorangebracht werden kann.