Wie hoch kann der Meeresspiegel steigen?
4. Oktober 2017, von CEN Universität Hamburg
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Nachdem die globale Temperaturerhöhung gestoppt ist, wird der Meeresspiegel noch Hunderte von Jahren weiter steigen. Dies betonten die internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops „High-End Sea Level Rise“, der Mitte September am CEN stattfand. Ein Anstieg zwischen 30 und 100 Zentimetern bis 2100, den der Weltklimarat im IPCC-Bericht angibt, bleibt plausibel.
Der IPCC-Bericht gibt allerdings keinen Wert dafür an, wie hoch der Meeresspiegel insgesamt maximal steigen könnte. Diese Frage werden die Forscherinnen und Forscher jetzt angehen und mögliche Szenarien für den Maximalanstieg („Hight-End“) entwickeln. Auf die Daten sind Küstenregionen und Inseln angewiesen, um sich langfristig auf neue Gegebenheiten vorbereiten zu können. Sie können gleichzeitig zum kommenden IPCC-Bericht beitragen.
Dazu berieten in Hamburg Expertinnen und Experten aus ganz unterschiedlichen Fachrichtungen von Ozeanographie über Glaziologie bis Küstenschutz. Sie erörterten Methoden, um in Zukunft zuverlässige Schätzungen über den Maximalwert zu bekommen – stets abhängig davon, wie viel Treibhausgas in Zukunft noch ausgestoßen wird. Gleichzeitig sollen die Ergebnisse in sinnvoller Form für Politik und Gesellschaft so aufbereitet werden, dass sie deren Bedürfnissen entspricht.
Der Anstieg des Meeresspiegels ist eine unvermeidliche Folge des Klimawandels. Doch auch wenn von einer festgesetzten Menge an Treibhausgasemissionen ausgegangen wird, kann nach wie vor nicht sicher abgeschätzt werden, wie schnell sich der Anstieg bis Ende des Jahrhunderts entwickelt. Unklar ist zum Beispiel, wie stark der Verlust von Landeis in der Antarktis zum Anstieg beitragen wird. Hier müssen auch die weniger wahrscheinlichen aber extrem risikoreichen Szenarien im Blick behalten werden, um Strategien für effektives Küstenmanagement zu entwickeln.
Das Treffen wurde vom World Climate Research Programme (WCRP) und dem DFG-Forschungsprogramm "SeaLevel" unter Leitung von Prof. Detlef Stammer vom CEN organisiert