Wie wirkt Offshore-Windkraft auf Ökosysteme in der Nordsee?
23. Juni 2016, von CEN Universität Hamburg
Foto: UHH/CEN
Heute startet das Forschungsschiff Heincke zu einer zweiwöchigen Seereise in die Deutsche Bucht. Ziel ist es, die Auswirkungen der Offshore-Windkraft...
Heute startet das Forschungsschiff Heincke zu einer zweiwöchigen Seereise in die Deutsche Bucht. Ziel ist es, die Auswirkungen der Offshore-Windkraft auf das Ökosystem zu erforschen. Denn im Windschatten von Windrädern verändert sich die lokale Strömung.
Dadurch entsteht der sogenannte Wake-Effekt: In der sommerlich geschichteten Nordsee bilden sich lokale Auftriebszellen, durch die mehr Nährstoffe in die Oberflächenschicht gelangen und dort das Wachstum von Phytoplankton steigern können. Forscherinnen und Forscher des Instituts für Hydrobiologie und Fischereiwissenschaften analysieren die möglichen Effekte für Algen und Krebse bis hin zu Fischen.
Dafür setzt das Team einen TRIAXUS ein – eine Hochgeschwindigkeitsplattform für Unterwassersensoren, die Daten zu Phytoplankton, Zooplankton und Fischen sowie Salzgehalt, Temperatur und Trübheit sammelt. Der TRIAXUS wird mit rund acht Knoten zwischen die Windkrafträder zweier Windparks geschleppt und in größeren Abständen um die zwei Windparks herum eingesetzt.
Anfang Juli läuft die Heincke dann Helgoland an, um einen Multibeamsonar zu installieren. Mit diesem Gerät untersucht das Team an Bord in den folgenden Tagen die Fischbestände in unmittelbarer Nähe der Windkrafträder. Anschließend kehrt das Schiff nach Bremerhaven zurück. Nach Fahrtende werden die Daten ausgewertet und mit Messungen von vor dem Bau der Windparks verglichen.
Die Expedition wird gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG), dem Institut für Meereskunde (IfM) der Universität Hamburg und dem Forschungs-und Technologiezentrum Westküste (FTZ) durchgeführt.