National Geographic: Warum wären Ölbohrungen im Arktischen Ozean so gefährlich?
10. April 2015, von Franziska Neigenfind
![Portrait Lars Kaleschke](https://assets.rrz.uni-hamburg.de/instance_assets/fakmin/2618540/2015-04-10-ng-kaleschke-portrait-207x142-3d3d116872431072fd138bbcae249b31b95be130.jpg)
Foto: UHH/CEN/D. Ausserhofer
In der Serie "Planet Meer" von National Geographic Online erschien im April 2015 folgender Beitrag von Prof. Lars Kaleschke.
In der Arktis schlummert ein beträchtlicher Teil der noch unentdeckten Öl- und Gasfelder – etwa zwanzig Prozent der weltweiten Reserven, vermuten Experten. Doch ein vergleichsweise niedriger Ölpreis verbunden mit großen technischen Herausforderungen halten Firmen im Moment noch von der Förderung ab. So stellen Eisberge und driftendes Meereis eine große Gefahr für Bohrplattformen und ihre Besatzung dar.
Deshalb wird eine Förderung in der Regel nur südlich der winterlichen Eisausdehnung genehmigt. Allerdings könnte die Region in der Zukunft attraktiver werden – wenn zum Beispiel der Ölpreis steigt und die durchschnittlich bedeckte Eisfläche der Arktis deutlich schrumpfen sollte.
Heute gehen die größten Gefahren für die Umwelt von passierenden Öltankern aus. Bei einem potenziellen Unfall macht die große Entfernung zu den Häfen die Ölbekämpfung in der Arktis besonders schwierig und teuer. Hinzu kommt, dass verschmutzte Gebiete nur schlecht lokalisiert werden können, wenn die See eisbedeckt ist. Ölfilme unter dem Eis können nämlich nicht von Satelliten erkannt werden.
Die Auswirkungen einer Ölkatastrophe wären – wie überall auf der Welt – für Flora und Fauna dramatisch. Besonders schlimm für die Arktis: Der natürliche Abbauprozess des Öls läuft in der Kälte extrem verlangsamt ab.
Autor: Lars Kaleschke
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Prof. Lars Kaleschke