Klimaschutz: Hamburger Forschende beraten Bundesregierung
14. Juni 2019, von CEN Universität Hamburg
Foto: BMBF/Hans-Joachim Rickel
Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek haben in Berlin eine Wissenschaftsplattform zum Klimaschutz gestartet. In den Lenkungskreis wurden auch eine Sozialwissenschaftlerin und ein Betriebswirtschaftler der Universität Hamburg berufen. Prof. Dr. Anita Engels und ihr Kollege Prof. Dr. Timo Busch sollen Entscheidungswissen für die Überprüfung und Fortschreibung des Klimaschutzplans 2050 liefern.
„Es ist richtig und wichtig, dass die Wissenschaft nicht nur in der Grundlagenforschung zum Klimawandel, sondern auch in die Umsetzung von Klimaschutz und Klimaanpassung eng mit eingebunden wird“, berichtet Prof. Dr. Anita Engels, Co-Sprecherin des Exzellenzclusters „Climate, Climatic Change, and Society (CLICCS)“ der Universität und Direktorin des Centrums für Globalisierung und Governance. Die Soziologin beschäftigt sich mit der Frage, wie der Klimawandel die Gesellschaft prägt – und wie Handlungen und Entscheidungen umgekehrt auf das Klima zurückwirken: „Für eine weitgehend CO2-freie Gesellschaft ist mehr als nur Akzeptanz notwendig. Vielmehr müssen Voraussetzungen geschaffen werden, unter denen eine breite und aktive Trägerschaft von Klimaschutz durch die Bevölkerung möglich wird.“
„Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, brauchen wir einen umfassenden gesellschaftlichen Wandel“, betont auch Engels Kollege Prof. Dr. Timo Busch. „Ein wichtiger Hebel sind dabei außerdem die Finanzmärkte“. Busch ist wie Engels Mitglied im Exzellenzcluster CLICCS und hat die „Research Group on Sustainable Finance“ mitgegründet. Für ihn sind Klima-, Umwelt-, und soziale Aspekte natürlicher Teil einer erfolgreichen Unternehmensstrategie. „Die wissenschaftliche Forschung hat ganz klar gezeigt, dass es einen Business Case für Nachhaltigkeit gibt. Dies gilt es nun in die Breite zu tragen und – vor allem auch im Klimakontext – umzusetzen.“
Die neue Wissenschaftsplattform der Bundesregierung soll Wirksamkeit, Kosten und Nebenwirkungen sowie Chancen und Risiken von Klimaschutzmaßnahmen betrachten. „Ausgewählte natur- und sozialwissenschaftliche Forschungseinrichtungen werden dafür interdisziplinär zusammenwirken und in einen regelmäßigen Austausch zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik treten“, heißt es dazu in einer Mitteilung des Bundesumweltministeriums.
In den Lenkungskreis berufen wurden die folgenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler:
- Prof. Dr. Timo Busch, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Hamburg
- Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
- Prof. Dr. Anita Engels, Professorin für Soziologie an der Universität Hamburg
- Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka, Präsident des Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
- Dr. Felix Christian Matthes, Forschungskoordinator Energie und Klimaschutz des Öko-Institut e. V. in Freiburg
- Prof. Dr. Karen Pittel, Leiterin des Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen am ifo Institut in München
- Prof. Dr. Ortwin Renn, Wissenschaftlicher Direktor am Institut für Transformative Nachhaltigkeitsforschung am Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam
- Prof. Dr. Sabine Schlacke, Professorin für Öffentliches Recht, insbesondere Bau, Planungs- und Umweltrecht an der Universität Münster.