Köppen-Preis an Dr. Marlene Kretschmer: Klimawandel kann zu kälteren Wintern führen
24. Januar 2019, von Stephanie Janssen
Foto: K. Kornhuber
Den Wladimir-Peter-Köppen-Preis des Jahres 2018 erhält Dr. Marlene Kretschmer für ihre außergewöhnliche Dissertation, die sie am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und der Universität Potsdam verfasste. Die Jury des Hamburger Exzellenzclusters CliSAP würdigte die Arbeit, deren „Bedeutung für die Klimaforschung im Sinne von Innovation und Relevanz herausragend ist“.
Klimaphysikerin Kretschmer befasste sich mit der Frage, inwiefern die globale Erwärmung zur Häufung extremer Winter in den gemäßigten Breiten in letzter Zeit beigetragen hat. Die Erwärmung der Arktis schreitet fort, doch in den USA, Nordasien und Teilen Europas wurden besondere Kälteereignisse registriert. Die Winter wurden in den vergangenen 25 Jahren hier im Durchschnitt sogar kälter. Ein Paradox?
In ihrer Arbeit untersucht Kretschmer nun neue Mechanismen, wie Stratosphäre und Troposphäre interagieren. So kann beispielsweise der Rückgang des Arktischen Meereises den nördlichen Polarwirbel in der Stratosphäre abschwächen, der im Winter die Arktis umkreist. Dieser Wirbel beeinflusst wiederum die Zirkulation in der Troposphäre und somit Wetter und Klima in den gemäßigten Breiten. Wird der Polarwirbel schwächer, fördert dies kältere Winter im Norden Europas. So identifizierte Kretschmer weitere Mechanismen, wie Form und Stärke des Polarwirbels das Wetter im Winter in Europa und den USA bestimmen.