SDG-Patenschaften an der Universität Hamburg
21. November 2018, von Felix Willeke
Foto: UHH/Dingler
Die Universität Hamburg hat es sich zum Ziel gesetzt, an einer nachhaltigen Zukunftsgestaltung mitzuwirken. Dazu hat sie Patenschaften vergeben: Durch diese sollen in Anlehnung an die UN Ziele und Konzepte für eine nachhaltige Entwicklung erforscht werden. 19 der Patinnen und Paten arbeiten im kommenden Exzellenzcluster für Klimaforschung CliCCS.
Forschung zur Armutsbekämpfung, für Geschlechtergerechtigkeit oder auch zu Klimaschutzmaßnahmen soll im Rahmen von Patenschaften für die 17 SDGs an der Universität Hamburg unterstützt werden. SDG bedeutet „Sustainable Development Goal“. Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigen sich bereits in ihrer Forschung mit den Themenfeldern der SDGs. Durch die vom Kompetenzzentrum Nachhaltige Universität (KNU) gemeinsam mit Vizepräsidentin Jetta Frost am 9. November 2018 vergebenen Patenschaften soll diese Arbeit weiter intensiviert und der interdisziplinäre Austausch zu den Themenfeldern unterstützt werden.
„Es geht darum, wissenschaftliche Beiträge aus den Fakultäten der Universität Hamburg zu den SDGs zu fördern, Schnittstellen zwischen den Nachhaltigkeitszielen aufzuzeigen und diese Ziele gleichzeitig kritisch zu reflektieren“, erklärt Sophie van Rijn vom KNU. Damit dies gelingt, wurden zusammen mit den Dekanaten insgesamt 51 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgewählt, die sich in ihrer Forschung bereits mit mindestens einem der Ziele für nachhaltige Entwicklung beschäftigen, und in interdisziplinären Patenteams zu den 17 Nachhaltigkeitszielen zusammengeführt. Die Teams tauschen sich im Rahmen der Patenschaft aus und werden vom KNU mit jeweils 5000 Euro unterstützt.
Interdisziplinarität und Vernetzung
So ist der Wirtschaftsgeograph Prof. Dr. Jürgen Oßenbrügge aus der MIN-Fakultät Pate für das 11. SDG (Nachhaltigkeit in Städten und Gemeinden). Er forscht unter anderem zur ungleichen Verteilung von Umweltbelastungen und ökologisch problematischen Formen der Siedlungsentwicklung. Ebenfalls Patin für das 11. SDG ist die Soziologin Prof. Dr. Katharina Manderscheid. Eines ihrer Forschungsthemen ist Mobilität und soziale Ungleichheit. Auch wenn diese Forschungsvorhaben nicht auf den ersten Blick übereinstimmen, liegt genau hier das Ziel der Patenschaften, erklärt Sophie van Rijn vom KNU: „Sie sollen interdisziplinär ausgerichtet sein und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammenbringen, um Themen aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten.“
Neben den wissenschaftlichen Zielsetzungen steht also insbesondere der Aspekt der Vernetzung im Fokus. So organisiert das KNU – das federführend für das Programm verantwortlich ist – unter anderem Vernetzungsaktivitäten während der einjährigen Patenschaft, damit die fach- und fakultätsübergreifende Auseinandersetzung mit den SDGs im Rahmen der Patenschaften gelingen kann, so van Rijn vom KNU.
Die Vergabe von SDG-Patenschaften steht im Einklang mit dem Leitbild „Innovating und Cooperating for a Sustainable Future“ (Erneuerung und Zusammenarbeit für eine nachhaltige Zukunft) der Universität Hamburg, dass sich an den „17 Sustainable Development Goals“ (Ziele für nachhaltige Entwicklung, SDG) der Vereinten Nationen orientiert und vor diesem Hintergrund wurden die Patenschaften für die SDGs vergeben.
Kontakt
Sophie van Rijn
Wissenschaftliche Referentin
Kompetenzzentrum Nachhaltige Universität KNU
Mittelweg 177
20148 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-9592
E-Mail: sophie.vanrijn"AT"uni-hamburg.de
Weitere Informationen
Die jeweiligen Patenschaften werden in den kommenden Monaten im Newsroom vorgestellt. Einen Überblick über die Patinnen und Paten sowie die Forschungsvorhaben gibt es unter https://www.nachhaltige.uni-hamburg.de/projekte/sdg-patenschaften.html.
Was sind Sustainable Development Goals?
Die 17 Sustainable Development Goals (Ziele für nachhaltige Entwicklung) sind Zielsetzungen der Vereinten Nationen (UN), die die Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene beinhalten. Grundlage sind die im Jahr 2000 entwickelten Millennium Development Goals (Jahrtausend-Entwicklungsziele), welche sich unter anderem der Armutsbekämpfung, der Gleichstellung der Geschlechter oder der Bekämpfung von schweren Krankheiten verschrieben hatten. Die SDGs traten nach Ablauf der Millennium Development Goals am 1. Januar 2016 in Kraft und gelten bis 2030. Sie sind für alle UN-Mitglieder verbindlich. Die Ziele sind unter folgendem Link einsehbar (auf Englisch): https://sustainabledevelopment.un.org/sdgs.