Internationale Summer School „Climate Change“Internationale Summer School: Klimaforschung hautnah
25. Juli 2018, von Lisa Wolf
Foto: UHH/CEN/Harms
Von Expertinnen und Experten lernen, unser Klima zu verstehen? Im Moor selbst Hand anlegen, um Messdaten zu gewinnen? Die internationale Summer School „Climate Change“ an der Universität Hamburg bietet Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern die Chance, vier Wochen lang Klimaforschung in Hamburg zu erleben. Hier berichten eine Teilnehmerin und zwei Teilnehmer von ihren Erfahrungen.
Kevin Thellmann aus Stuttgart arbeitet derzeit an seinem PhD in Agrarwissenschaften an der Universität Hohenheim. Er hat bereits einen Master in Earth System Science und einen Abschluss in Nachwachsenden Rohstoffen und Bioenergie (BSc).
„In meiner Doktorarbeit modelliere ich Ökosystemdienstleistungen, also natürliche Vorgänge die dem Menschen von großem Nutzen sind; beispielsweise das Bestäuben von Blüten durch Bienen. Im Idealfall möchte ich in Zukunft den Klimawandel mit in meine Modelle integrieren, da er sich auf viele dieser Prozesse auswirkt. Das wird gar nicht so einfach – so viel habe ich jetzt schon gelernt (lacht). Ganz besonders freue ich mich daher auf die letzte Woche der Summer School: Dann werden wir selbst mit zwei verschiedenen Modellen üben, das Klima zu modellieren und die Ergebnisse zu interpretieren.“
Liisa Andersen arbeitet zurzeit an ihrem PhD in Immunologie an der Medizinischen Universität Wien. Parallel hat sie mit einem Master in Environmental Science begonnen.
„Für mich persönlich ist der Klimawandel ein extrem spannendes Thema; weil er einzigartig ist in seiner noch nie dagewesenen, globalen und allumfassenden Dimension. Der Klimawandel ist meiner Meinung nach das erste Problem der Menschheit, das nur gelöst werden kann, wenn sich alle wissenschaftlichen Disziplinen, die Politik und die Wirtschaft beteiligen. An der Summer School und Forschung hier in Hamburg gefällt mir daher vor allem die Interdisziplinarität – es ist faszinierend zu sehen, wie hier Forschende über alle Fachgebiete hinweg zusammenarbeiten. Das spiegelt sich auch in unserer Gruppe wider: Sie ist sehr vielfältig und international. Anfangs hatte ich etwas Sorge, dass aufgrund unserer verschiedenen Hintergründe die Inhalte nur oberflächlich behandelt werden könnten, aber das Gegenteil ist der Fall: die Qualität der Lehre ist hervorragend. Ich bin mir sicher, dass Vieles des hier Erlernten für meine weitere Arbeit nützlich sein wird.“
Stefan Bergmann aus Kalifornien absolviert zurzeit einen berufsbegleitenden Business-Master an der University of California Davis. Zusätzlich hat er einen Master-Abschluss in Forstwissenschaften.
„Ich interessiere mich vor allem für soziales Unternehmertum und für Umwelt- und speziell Waldthemen. Der Klimawandel ist dabei ein wichtiges – wenn nicht das wichtigste – Thema. In meinem derzeitigen Job als Förster spielt er jedoch noch keine große Rolle – das möchte ich in Zukunft ändern. Am Programm der Summer School gefallen mir vor allem die verschiedenen Exkursionen. Bei diesen Ausflügen, zum Beispiel ins Himmelmoor, kann man Forschung ganz praktisch erleben. Für die kommenden Tage bin ich gespannt auf die Fahrt an die Nordsee. Ich bin zum ersten Mal in Deutschland und habe auch meinen Sohn mitgebracht. Gemeinsam genießen wir die Zeit hier in Europa.“
Weitere Informationen
Die Summer School „Climate Change 2018“ findet vom 2. bis 27. Juli statt und wird vom Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN), dem Max-Planck-Institut für Meteorologie und dem Deutsche Klimarechenzentrum (DKRZ) organisiert. Studierende, Doktorandinnen und Doktoranden sowie junge Berufstätige aus Europa, Asien und Amerika kommen zusammen, um Einblick in die Klimaforschung zu erhalten. Sie richtet sich dabei vor allem an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie fortgeschrittene Masterstudierende und PhD- Kandidatinnen und Kandidaten mit einem starken fachlichen Hintergrund in Geo- oder Erdsystemwissenschaften, inklusive Physik und Mathematik.
Die Summer School wird in der Programmlinie „Hamburg International Summer Schools“ durchgeführt. Die Programmlinie wurde 2017 von der Abteilung „Internationales“ eingeführt und Angebote werden in enger Kooperation mit Fakultäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen durchgeführt. Die Angebote, zu denen in 2018 auch die Sommerschulen „Health Economics 2018“ und „Particles, Strings & Cosmology 2018“ gehören, richten sich insbesondere an internationale Studierende und Forschende und stellen Forschungsschwerpunkte der Universität Hamburg vor.