Klimaforscherin für einen Tag
2. Mai 2024, von Miriam Frieß
Foto: Miriam Frieß
Insgesamt 20 Jugendliche im Alter von 13 bis 16 erhielten beim Girls‘ Day am 25. April einen Einblick in die Klimaforschung. Dieser Aktionstag wurde vom Exzellenzcluster für Klimaforschung CLICCS und dem Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit CEN gemeinsam angeboten. Dort konnten die Teilnehmenden nicht nur Wissenschaftlerinnen aus der Klimaforschung treffen, sondern auch selbst im Labor Hand anlegen und erfahren: Was bedeutet es überhaupt, Klimawissenschaftlerin oder -wissenschaftler zu sein?
Ein Blick ins Geschehen am Institut für Bodenkunde: Die Jugendlichen tragen weiße Kittel und Schutzbrillen, wie sich das im Labor gehört. Die meisten haben Tüten oder kleine Gläser voll Erde dabei: Bodenproben, selbst im Garten, aus dem Blumentopf oder im Park gesammelt. Im Labor liegen schon Spatel, Waage und Reagenzröhrchen bereit. Dort wird der pH-Wert gemessen, der anzeigt, ob die Bodenproben basisch oder sauer sind. Das kann einen großen Einfluss auf die Pflanzen haben, die darin wachsen. Ebenso bestimmen die Jugendlichen die Leitfähigkeit des Bodens, die anzeigt, wie viele Salze in der Erde enthalten sind – Salze, die Pflanzen genauso zum Wachsen brauchen wie Wasser. Zwei der Mädchen wundern sich über ihre auseinanderklaffenden Werte, obwohl sie Erde von der gleichen Stelle mitgebracht haben. „Kleine Schwankungen sind normal. Deshalb nimmt man immer mehrere Proben und bestimmt einen Mittelwert“, erklären die Betreuer.
Die Arbeit im Labor ist der vorletzte Programmpunkt. Gestartet war der Tag mit einer Begrüßung des Gleichstellungskoordinators des Exzellenzclusters Sebastian Zubrzycki. Er hatte die Veranstaltung in den beiden Jahren zuvor auch schon mitorganisiert, um Mädchen für MINT-Fächer zu begeistern. Anschließend boten Klimaforscherinnen Einblicke in ihre Arbeit, zeigten Videos von ihren Expeditionen und beschrieben ihren Weg in die Forschung. Den letzten Vortrag beendete Boden-Forscherin Simran Sekhri mit einem Puzzle, in dem die Jugendlichen Würmer, Pflanzen und chemische Elemente verschiedenen Bodenschichten zuordnen sollten.
Nach der Laborarbeit teilt Zubrzycki Feedback-Bögen aus und fragt die Jugendlichen, wie ihnen der Tag gefallen hat. Besonders die praktische Arbeit im Forschungslabor hat viele der Teilnehmenden begeistert. Beeindruckt hat sie auch die Vielfalt der Klimaforschung und die Erzählungen über Expeditionen nach Afrika oder Sibirien. Ein Mädchen sagt zuletzt: „Ich fand es schön zu sehen, dass in den Naturwissenschaften das Thema Nachhaltigkeit doch eine so große Rolle spielen kann.“