Presidents Award der Geological SocietyHamburger Forscherin gewinnt Nachwuchspreis
15. März 2024, von Manuel Weidler
Foto: Manuel Weidler
Als erste Frau aus Lateinamerika erhält die Doktorandin Monica Alejandra Gomez Correa eine renommierte Auszeichnung für Nachwuchsforschende in den Geowissenschaften – den President‘s Award der Geological Society of London. Die Auszeichnung würdigt ihre Forschungsleistung am Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit der Universität Hamburg ebenso wie ihr Engagement für mehr Diversität in den Geowissenschaften.
Neue Ergebnisse zum größten Massenaussterben auf der Erde
„Aus Fossilien lässt sich lesen wie aus einem Buch der Erdgeschichte – so können wir aus vergangenen Klimakrisen lernen und Strategien entwickeln für die, die wir gerade erleben“, sagt die Paläobiologin Gomez Correa. Sie untersucht das größte Massenaussterben auf der Erde vor rund 250 Millionen Jahren. Massive Vulkanausbrüche im heutigen Sibirien setzten erhebliche Mengen an Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre frei. Dadurch stieg die globale Durchschnittstemperatur, Sauerstoff wurde knapp und die Meere wurden für viele Tiere unbewohnbar. Ein Todesurteil für mindestens 80 Prozent der damals existierenden Arten. Um zu verstehen, warum manche Arten überlebt haben, und andere nicht, untersucht Gomez Correa die Fossilien kleiner Muschelkrebse vor, während und nach dieser Klimakrise. Das Besondere an ihrer Arbeit: Sie erforscht, ob an einem Ort Organismen überlebt haben, und ist dabei erstmals in der Lage, Populationen zu zählen, oder die Körpergrößen der Tiere zu bestimmen. So lassen sich Rückschlüsse auf ihre Überlebensstrategien ziehen und ob diese erfolgreich waren oder nicht. Ihre Ergebnisse können so dazu beitragen, Klimaprognosen zu verbessern und Antworten auf Fragen zum menschengemachten Klimawandel zu finden.
Preis für herausragende Forschung und ehrenamtliches Engagement
„Der President’s Award ist eine Auszeichnung für Monica Alejandras akademische Leistungen, aber auch für all ihr ehrenamtliches Engagement bei der Vermittlung von Wissen und für die Stärkung der Community“, sagt die Präsidentin der Geological Society of London Ruth Allington, „Ich gratuliere Monica zu ihren herausragenden Leistungen, ihrem Engagement und ihrem Einsatz für die Weiterentwicklung unseres Fachs“. Gomez Correa engagiert sich seit Jahren für das Netzwerk „GeoLatinas“, das die Diversität in den Geowissenschaften steigern will. „Monica Alejandra ist Inspiration und Vorbild für die jetzige und kommende Generation von Forschenden. Sie verhilft Minderheiten zu mehr Sichtbarkeit und schafft so ein weltweites Zugehörigkeitsgefühl zur Community. Wir sind stolz auf sie!“, so Rocío Paola Caballero-Gill und Rehemat Bhatia – Gomez Correas Kolleginnen bei "GeoLatinas", die sie für die Auszeichnung nominiert haben. „Ich freue mich sehr, dass mein Engagement durch diese Auszeichnung anerkannt wird“, sagt Gomez Correa, „Ich bin die erste Frau aus Lateinamerika, die diesen Preis erhält“.
Über den Preis
Der President's Award der Geological Society of London gilt als eine der angesehensten Auszeichnungen für Nachwuchsforschende in den Geowissenschaften. Der mit 250 britischen Pfund dotierte Preis wird jährlich an Personen verliehen, die „schon früh vielversprechende Arbeit leisten und das Potenzial haben, künftig in ihrem Fachgebiet führend zu sein". Die Geological Society of London ist die älteste geologische Gesellschaft der Welt und zählt mit über zwölftausend Personen die meisten Mitglieder in Europa.